Spiele sind erst einmal ein Medium, so wie Filme. Und nur weil es zum Beispiel Propagandafilme gibt mit einer negativen Konnotation, urteile ich nicht über das gesamte Medium Film. Games sind erst einmal ein Medium und sozusagen unschuldig in ihrer Natur.
Ich glaube, es gibt ein paar Punkte, die durchaus wichtig sind: Dass man wirklich auf Altersfreigaben guckt, dass man Medienzeit mit Kindern vereinbart und dass es auch Abwechslung gibt im Leben, wie mit allen Dingen. Wie ich auch nicht den ganzen Tag Reis essen sollte, auch wenn es kein Zucker ist. Und ich glaube aber, wenn – und das sagt die Wissenschaft auch –, wenn sich jemand nur noch in virtuelle Welten flüchtet, was ein bisschen die Angst ist, dass Kinder gar nicht mehr in die Realität kommen, dann hat das meistens einen Grund, der eher in der Realität zu suchen ist.
Klar ist, dass es natürlich Sachen wie fragwürdige Werbemodelle oder Dark Patterns gibt, zum Beispiel bei Instagram, damit ich immer weiter scrolle. Damit muss man sich auseinandersetzen und das auch kritisch sehen, das ist klar. Aber jedes Medium hat seine Dinge, mit denen man sich auseinandersetzen muss.
Am Ende hilft immer Liebe. Also begleiten und sich ehrlich interessieren, was die Kinder da gerade machen. Und das ist nicht immer leicht im Digitalen, das weiß ich. Das kenne ich auch von meiner Schwester, die nicht so viel damit zu tun hat und es dann manchmal schwierig findet, sich da durchzufinden, durch diesen Dschungel. Aber es ist ein tolles, total spannendes Medium und von daher bin ich dem grundsätzlich positiv gegenübergestellt.