Tjorven (12) und Mara (10) spielen Fußball beim Bielefelder Verein TuS Quelle. Dort boomt der Mädchenfußball. In den letzten zwei Jahren hat sich die Abteilung mehr als verdreifacht. Viele Mädchen haben sich nach der Fußball-Europameisterschaft 2022 in England angemeldet, nachdem das deutsche Frauenteam im Finale stand. Plötzlich stürmten über 50 junge Mädchen das Training beim TuS Quelle. Und weil das in vielen Vereinen in Ostwestfalen-Lippe so ist, soll es jetzt eigenen Ligen für Mädchen-Fußballmannschaften entstehen.
Warum ausgerechnet Fußball?
Mara und Tjorven spielen beide seit einem Jahr Fußball beim TuS Quelle. Hier erzählen sie, was sie am Fußball spielen so begeistert und wer ihre Vorbilder sind.
Manche Jungs reagieren komisch
Weil es bislang noch nicht so viele reine Mädchen-Fußballteams gibt, spielen Mara und Tjorven öfter gegen Jungsmannschaften. Manche Jungs reagieren dann komisch. Das finden die Mädchen schade. Trainerin Jana wünscht sich deshalb unbedingt noch mehr Mädchenmannschaften.
Tipps von Mara und Tjorven für Fußballinteressierte
Maushörer Erik spielt selber als Torwart Fußball im Verein. Ihm ist es total egal, ob er gegen Jungs- oder Mädchenmannschaften spielt. Das findet Trainerin Jana super! Außerdem haben Mara und Tjorven noch ein paar Tipps für alle Mädchen und Jungen, die sich noch nicht sicher sind, ob Vereinsfußball etwas für sie ist.
Der TuS Quelle brauchte mehr Platz und Trainerinnen
Der Verein musste schnell neue Kapazitäten schaffen und heute sieht die Situation ganz anders aus. Sechs Trainerinnen und Trainer kümmern sich um Mädchen von E- bis C-Jugend, 35 Spielerinnen sind aktiv dabei. Und es sollen mehr werden. Der Verein baut seine Trainingsmöglichkeiten weiter aus, denn über zehn Mädchen warten noch auf Aufnahme.
Trainerin Jana Ruhkieck hat selbst in den 90er Jahren mit Fußball angefangen, das waren ganz andere Zeiten: "Wir mussten uns ständig rechtfertigen, warum wir diesen Sport machen. So als ob sich das für Mädchen nicht gehört. Das hat sich heute verändert! Es ist ganz normal geworden, dass Mädchen Fußball spielen."
Vorbilder sind die Stars der Frauen-Nationalelf
Und auch ihre Vorbilder müssen die jungen Kickerinnen nicht mehr im Männerfußball suchen. Beim Training tragen sie mit Stolz die Trikots von Nationalspielerinnen, wie Alexandra Popp, Merle Frohms oder Klara Bühl. Und sie fiebern bei den Weltmeisterschaften in Australien und Neuseeland mit. Wenn die DFB-Frauen dort wieder weit kommen, können sich die Vereine auf den nächsten Ansturm junger Mädchen freuen – gepackt vom Fußball-Fieber.
Deshalb sollen jetzt auch Ligen für Juniorinnen, in denen Mädchen unter sich spielen können, gebildet werden. Bisher mussten die Jugendteams nämlich noch bei den Jungs mitmachen.