Erstklässler:innen müssen für den Weg in die Schule gut vorbereitet sein. Deshalb raten wir den Eltern, den Weg zur Schule oder zum Schulbus mit ihren Kindern zu trainieren.
Das bedeutet: Gemeinsames Ablaufen des Weges kurz vor Beginn des neuen Schuljahrs, am Ende der Sommerferien, und am besten wochentags morgens zur Realzeit, denn da ist das Verkehrsaufkommen anders als an einem Sonntagnachmittag.
Ein Spaziergang reicht nicht; das Schulwegtraining muss sicherlich fünf bis zehn Mal durchgeführt werden – das ist je nach Kind verschieden.
Bevor Sie mit dem Schulwegtraining beginnen, sollten sie den besten Weg zur Schule herausfinden. Der beste Weg ist nicht unbedingt der kürzeste – wenn auf dem kürzesten Weg schwierige oder unübersichtliche Verkehrssituationen bestehen, kann ein kleiner Umweg, beispielsweise über eine Parallelstraße, ein großes Plus an Sicherheit bringen.
Als Eltern sollten Sie folgende Punkte beherzigen:
• Besprechen Sie alle Gefahrenpunkte, die Ihrem Kind auf der Strecke begegnen.
• Üben Sie alle schwierigen Situationen einzeln. Ihr Kind nimmt jede Situation anders wahr. Konkretes Verhalten und Aufpassen bezieht Ihr Kind auf eine bestimmte Situation und überträgt dieses Verhalten nicht automatisch auf eine andere Straße.
• Zeigen Sie Ihrem Kind, wo es die Straße überqueren soll, zum Beispiel an Ampeln, Mittelinseln, Zebrastreifen oder Überwegen, die von Schülerlotsen gesichert werden.
• An Ampeln müssen Eltern die Aufmerksamkeit auch auf abbiegende Fahrzeuge richten! Kinder müssen lernen am Zebrastreifen zu warten, bis eine ausreichende Lücke im Verkehr entsteht und erst losgehen, wenn alle Fahrzeuge stehen!
• Ihr Kind muss wissen, dass es nur den abgesprochenen Weg gehen darf und keinen anderen.
• Führen Sie einen Rollentausch durch, und lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. So stellen Sie fest, ob es alles verstanden hat.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind alles verstanden hat und sich an die Vereinbarungen hält, kann es seinen Schulweg allein gehen. Schicken Sie es morgens rechtzeitig los, damit es nicht unter Zeitdruck kommt und unachtsam wird. Und in der dunkleren Jahreszeit bieten ihm helle und reflektierende Kleidungsstücke mit einem entsprechenden Schulranzen ein gutes Stück passiver Sicherheit.
Die Teilnahme am Straßenverkehr mit allen seinen Risiken ist ein Stück Lebenserfahrung, die unsere Kinder mit dem Schulbeginn machen müssen. Bieten Sie Ihrem Kind die Möglichkeit und unterstützen Sie es darin.
Lassen Sie Ihr Auto stehen – das Elterntaxi schränkt den Radius für eigene Erfahrungen ein. Zudem sind Kinder, die sich vor Unterrichtsbeginn bewegt haben, wacher und können dem Unterricht besser folgen.
Sehr hilfreich ist übrigens ein Schulwegplan, auf dem Hinweise auf gefährliche Stellen vermerkt sind. Eltern erhalten den Schulwegplan von der jeweiligen Schule oder der Stadtverwaltung.