Wie erkenne ich Diabetes bei Kindern? Wie leben Kinder mit Diabetes? Was dürfen Kinder mit Diabetes essen?
Hier beantworten wir viele dieser Fragen, die Familien, Freund:innen und Bezugspersonen von erkrankten Kindern beschäftigen.
Trotz der Ausbreitung der Krankheit sind sich viele Menschen unsicher, wie sie mit der Krankheit umgehen sollen: „Ist das ansteckend?“ oder „Darf ich ein Kind mit Diabetes zum Kindergeburtstag einladen?“ sind nur einige Beispiele von vielen.
Aufklärung über Diabetes Typ 1 kann dabei helfen, dass betroffene Kinder nicht ausgegrenzt werden und ein normales und selbstbestimmtes Leben führen können.
Diabetes ist unsichtbar – man kann der kranken Person die Krankheit nicht ansehen. Die betroffenen Kinder sind auch nicht dick; dieses Symptom trifft eher auf die erwachsenen Diabetes-Typ-2-Patienten zu. Dennoch gibt es verschiedene Anzeichen, die auf Diabetes hinweisen könnten:
Muss Ihr Kind oft Pipi und sind es eher größere Mengen, die ausgeschieden werden, nässt es sogar manchmal ein oder wird nachts deshalb wach? Hat es häufig Durst und trinkt viel? Und isst es viel, nimmt aber dennoch nicht zu? Wenn dazu noch Müdigkeit oder sogar Bauchschmerzen kommen, sollten Sie diese Symptome dem ärztlichen Fachpersonal beschreiben und Ihr Kind untersuchen lassen.
Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmun-Erkrankung, das heißt, dass die eigenen Antikörper Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die für die Insulinherstellung zuständig sind, angreifen und zerstören.
Insulin braucht der Körper, damit er den Zucker gut verwerten kann. Bei Diabetiker:innen fehlt dieses Hormon und somit steigt der Zuckergehalt im Blut stark an – deshalb muss Insulin ein Leben lang von außen zugeführt werden.
Die erkrankten Kinder können nichts für ihre Krankheit, und auch ihre Eltern nicht. Kinder mit Diabetes haben nicht zu viel Zucker oder Süßigkeiten gegessen. Sie sind auch nicht übergewichtig. Diabetes ist eine Autoimmun-Erkrankung, deren Ursachen nicht vollständig geklärt sind.
Übrigens: Dieses Vorurteil, dass Kinder mit Diabetes zu viel Zucker gegessen haben, ist wahrscheinlich aus der Bezeichnung „Zuckerkrankheit“ entstanden. Das bedeutet aber nur, dass der Zuckergehalt im Blut zu hoch ist. Dieser Name kommt von den alten Griechen. Damals gehörte es zur ärztlichen Diagnose, den Urin von kranken Personen zu kosten. Er schmeckt süß, wenn vermehrt Zucker im Urin ausgeschieden wird, was auf einen erhöhten Blutzucker hindeutet.
Solche Menschen waren also „zuckerkrank“. Diabetes mellitus, so der Fachausdruck der Krankheit, heißt übersetzt übrigens „honigsüßer Durchfluss“.
Diabetische Kinder müssen keine bestimmte Diät halten. Sie dürfen eigentlich alles essen. Zum Beispiel auch einen Schokoladenkuchen beim Kindergeburtstag. Natürlich ist eine ausgewogene gesunde Ernährung für sie genauso wichtig wie für alle anderen Menschen.
Wie Chiara im Film müssen sie aber immer vor dem Essen den Blutzucker messen, das Essen wiegen und sich dazu passend das Insulin geben. Mit ein wenig Anleitung sind die Kinder bald recht selbstständig in Bezug auf ihre Krankheit und dadurch auch nicht sehr eingeschränkt.
Diabetes geht nicht wieder weg und ist nicht heilbar, auch nicht durch eine Ernährungsumstellung. An Diabetes erkrankte Kinder brauchen Insulin, das von außen gegeben wird – ihr Leben lang. Es gibt keine andere Therapieform, als sich Insulin zu spritzen. Daher ist die Gabe von Insulin nicht freiwillig oder optional, sondern lebensnotwendig.
Gefährlich wird die Krankheit, wenn der Zuckergehalt im Blut viel zu hoch oder viel zu niedrig ist. Wenn dann nicht gegensteuert wird, kann ein zu behandelnder Mensch ins Koma fallen. Daher ist das regelmäßige Messen ganz wichtig.
Entgegen des weitverbreiteten Irrglaubens, ist Diabetes übrigens nicht ansteckend.
Diabetes ist ein ständiger Begleiter. Aber Kinder können mit der Krankheit ein ganz normales Leben führen, wenn sie diese Regel befolgen: Sie müssen immer und mehrmals am Tag Blutzucker messen und sich Insulin geben (mit Spritze oder Pumpe).
■ Diabetes-Kids: Plattform für Kinder und Jugendliche mit Diabetes sowie deren Eltern - Infos und Austausch
■ Bund Diabetischer Kinder und Jugendlicher e.V.: Erfahrungen rund um Kinder und Jugendliche mit Diabetes
■ Stiftung Dianiño – Kind sein. Trotz Diabetes: Unterstützung von Familien mit Diabetiker-Kindern
■ Diabetesnetz Deutschland (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): Aufklärung über Diabetes Mellitus
■ Deutsche Diabetes Hilfe – diabetesDE: Umfangreiche Informationen rund um Diabetes
■ DDG – Deutsche Diabetes Gesellschaft: Erforschung, Therapie und Prävention
■ AGPD - Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie: Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes